Innenputz vs. Außenputz: Unterschiede und Anwendungen

Nicht jeder Putz ist gleich. Die richtige Auswahl zwischen Innen- und Außenputz sowie den verschiedenen Materialien entscheidet über Langlebigkeit und Optik Ihrer Wände.

Innenputz: Komfort und Ästhetik im Fokus

Innenputz dient primär der optischen Gestaltung und der Schaffung eines angenehmen Raumklimas. Da er keinen direkten Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, stehen andere Eigenschaften im Vordergrund als beim Außenputz.

Hauptfunktionen von Innenputz:

Ästhetik

Glatte, gleichmäßige Oberflächen für Tapeten oder Anstriche

Raumklima

Feuchtigkeitsregulierung und Temperaturausgleich

Schallschutz

Verbesserung der Raumakustik

Brandschutz

Erhöhung der Feuerwiderstandsklasse

Beliebte Innenputzarten:

Gipsputz

Eigenschaften: Schnell trocknend, gut schleifbar, atmungsaktiv

Anwendung: Wohnräume, Büros (nicht in Feuchträumen)

Vorteil: Einfache Verarbeitung, kurze Trocknungszeit

Kalkputz

Eigenschaften: Alkalisch, schimmelhemmend, diffusionsoffen

Anwendung: Alle Räume, besonders Feuchträume

Vorteil: Natürliches, gesundes Raumklima

Lehmputz

Eigenschaften: Reguliert Luftfeuchtigkeit, natürlich

Anwendung: Wohnräume, ökologisches Bauen

Vorteil: Beste Klimaeigenschaften, allergikerfreundlich

Außenputz: Schutz vor allen Wettern

Außenputz muss extremen Belastungen standhalten: Regen, Frost, UV-Strahlung und mechanische Beanspruchung. Entsprechend robust müssen die verwendeten Materialien sein.

Anforderungen an Außenputz:

Frostbeständigkeit

Überstehen von Frost-Tau-Zyklen ohne Rissbildung

Wasserabweisung

Schutz der Wandkonstruktion vor Feuchtigkeit

UV-Beständigkeit

Farbstabilität trotz intensiver Sonneneinstrahlung

Mechanische Festigkeit

Widerstand gegen Schlagreggen und Hagel

Bewährte Außenputzsysteme:

Mineralputz

  • Zement- oder Kalkzementbasis
  • Sehr dauerhaft und robust
  • Atmungsaktiv und schimmelhemmend
  • Kostengünstig in der Anschaffung

Silikatputz

  • Wasserglas als Bindemittel
  • Hohe Diffusionsfähigkeit
  • Selbstreinigender Effekt
  • Langfristig wartungsarm

Silikonharzputz

  • Organisches Bindemittel
  • Sehr wasserabweisend
  • Elastisch und rissfrei
  • Breite Farbpalette verfügbar

Vergleich: Die wichtigsten Unterschiede

Eigenschaft Innenputz Außenputz
Witterungsbeständigkeit Nicht erforderlich Extrem wichtig
Diffusionsfähigkeit Hoch gewünscht Ausgewogen wichtig
Wasseraufnahme Moderat erlaubt Minimal halten
Elastizität Weniger wichtig Sehr wichtig
Verarbeitungszeit Kann länger sein Wetterabhängig begrenzt
Kosten Meist günstiger Höhere Materialkosten

Verarbeitungstipps für optimale Ergebnisse

Innenputz verarbeiten

Wichtige Schritte:

  1. Untergrund entstauben und grundieren
  2. Gleichmäßig in dünnen Schichten auftragen
  3. Bei Gipsputz zügig arbeiten (kurze Verarbeitungszeit)
  4. Oberfläche je nach gewünschter Struktur bearbeiten
  5. Kontrollierte Trocknung ohne Zugluft

Außenputz verarbeiten

Kritische Faktoren:

  1. Wetterbedingungen beachten (5-25°C, kein direkter Regen/Sonne)
  2. Unterputz als Haftbrücke auftragen
  3. Oberputz in gleichmäßiger Schichtdicke
  4. Armierungsgewebe bei kritischen Bereichen einlegen
  5. Nachbehandlung mit Folie bei extremer Witterung

Häufige Probleme und Lösungen

Rissbildung

Ursachen: Zu schnelle Trocknung, falsches Mischverhältnis, ungeeigneter Untergrund

Lösung:
  • Kontrollierte Trocknung
  • Herstellerangaben exakt befolgen
  • Untergrund richtig vorbereiten

Fleckige Oberfläche

Ursachen: Ungleichmäßiger Auftrag, unterschiedliche Saugfähigkeit des Untergrunds

Lösung:
  • Grundierung für einheitliche Saugfähigkeit
  • Nass-in-nass arbeiten
  • Gleichmäßige Schichtdicke einhalten

Abplatzungen

Ursachen: Schlechte Haftung, Frostschäden, zu dicke Schichten

Lösung:
  • Haftbrücke verwenden
  • Frostschutz während der Aushärtung
  • Mehrere dünne statt einer dicken Schicht

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